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Es war ein berühmter Kniefall der Geschichte:

Am 1. November 1007 erniedrigte sich König Heinrich (zuerst Herzog Heinrich IV. von Bayern 995-1002, dann deutscher König von 1002-1014 und dann Kaiser bis zu sei-nem Tod 1026) bei der Frankfurter Synode vor den versammelten deutschen Bischöfen, damit er sein Bistum Bamberg gründen konnte. [1] Schon vorher hatte Papst Johannes XVIII. die Gründungsurkunde unterschrieben. Doch ohne die Zustimmung der Bischöfe wäre dieses Dokument wertlos gewesen: Heinrich und seine Gemahlin Kunigunde waren ein Glücksfall für Bamberg.

Das kinderlose Ehepaar stattete das neu errichtete Bistum reichlich mit Gütern aus, schließlich musste das neue Bistum auch finanziert werden. Heinrich war ein frommer Mann, aber auch ein Machtpolitiker. Sieben Jahre nach der Bistumsgründung, im Jahr 1014 wurde er zum Kaiser gekrönt. Er ließ in Form eines Kreuzes fünf Kirchen bauen, die zum Teil heute noch das Bamberger Stadtbild prägen.

In der Zeit, als die edlen Herren von Haarbach (bei Vilsbiburg) die Untervögte über das Bamberger Bistumsvermögen in unserer Heimat waren, wurde der heutige Bamberger Dom im Jahr 1237 im romanisch-gotischen Stil errichtet.

Ein symbolisches Datum dürfte für Kaiser Heinrich II. immer wieder der 1. November gewesen sein, ebenso die Stadt Frankfurt am Main. Am 1. November 1007 versammelten sich in Frankfurt die Bischöfe des Reiches. Heinrich soll sich vor ihnen zu Boden geworfen haben und demütig um die Errichtung des neuen Bistums Bamberg gebeten haben. Am gleichen Tag stattete Heinrich dieses, wie auch zuvor und auch später immer wieder, mit umfangreichem Besitz aus. Der nächste und bei weitem wichtigste Gewinn für das neue Bistum im Bereich der Diözese Regensburg war die Übereignung der Alten Kapelle in Regensburg und des zugehörigen Kollegiatstiftes am 1. Juni 1009. Wiederum waren es der 1. November 1011 und 1012 an welchem Heinrich aus dem väterlichen Besitz viele Güter an das neu gegründete Bistum Bamberg schenkte; und die Urkunden wurden in Frankfurt am Main gesiegelt.

Am 1. November 1007 gründete König Heinrich (973-1024) der spätere „heilige“ Kaiser Heinrich II. das Bistum Bamberg und beschenkte es von 1007 bis 1017 mit vielen Ländereien - seinen Königs- und Kaisergütern, vor allem aus dem bayerischen Raum.

Am 1. November des Jahres 1011 schenkt König Heinrich aus dem Erbe seines Vaters an das neu gegründete Bistum Bamberg, Güter in den Dörfern Satalarun (Frauensattling), Pah (Gut Bach bei Treidlkofen), Phistarheim (Pfistersham bei Binabiburg), Punnaha (Binabiburg), Hasalpah (Frauenhaselbach), Geigingun (Geiging bei Johannesbrunn), Tuntunispah (Ober-/Untertinsbach), Enninchovun (Engkofen), Luzzilunchirchun (Litzelkirchen bei Binabiburg), Zigiriuti (Reith südlich von Frauenhaselbach, oder nördlich von Johannesbrunn?), Chiristeti (= Großkirchstetten östlich von Wiesbach).

Diese Güter aus der väterlichen Erbschaft lagen in der Grafschaft des Grafen Ulrich (Oudalrici) im Spechtraingau.

Die Bamberger Güterschenkung ergibt einen zusammenhängenden königlichen Güterbesitz von der Vils bis zur Rott, von Frauensattling in südöstliche Richtung bis nach Harpolden und Hörbering.

In den Jahren 1011/1012 erhielt das Bistum Bamberg nicht weniger als 55 Güter (villas) von Heinrich und seiner Gattin Kunigunde. Die Schenkungen geschahen in der Regierungszeit des Bischofs Gebhart (995-1023) von Regensburg.

Hochverehrte Herrscherin Kaiserin Kunigunde

- Kaiserin Kunigunde starb am 3. März 1033 in der von ihr gegründeten Benediktinerabtei Kaufungen bei Kassel.

- Die Gattin von Kaiser Heinrichs II. wird als Patronin der Schwangeren und des von ihr und ihrem Gatten gestifteten Bistums Bamberg hoch verehrt. Kunigunde war die Tochter des Grafen Siegfried I. von Luxemburg und wurde um 980 geboren.

- Geschichtlich fassbar wird Kunigunde erst seit ihrer Vermählung um 1000 mit Herzog Heinrich III. von Bayern, dem späteren Kaiser Heinrich II. Ihre hervorgehobene Stellung als Mitregentin, manifestierte sich auch äußerlich in der gemeinsamen Kaiserkrönung des Herrscherpaares durch Papst Benedikt VIII. am 14. Februar 1014 in Rom – die Ehe blieb kinderlos.

- Der großzügige Verzicht über ihr Erbe trug wesentlich zur Aus-stattung des 1007 gegründeten Bistums Bamberg bei, dem sie auch später reiche Schenkungen zukommen ließ. 1017 gründete sie das Kloster Kaufungen, in das sie nach Heinrichs Tod 1024 selbst als ein-fache Nonne eintrat.

- Nach der Heiligsprechung im Jahr 1200 wurden ihre Gebeine in den Bamberger Dom über-führt. Hier fand sie 1499 ihre letzte Ruhestätte an der Seite ihres Mannes, in einer von Tilman Riemenschneider gestalteten Tumba.

- Attribute der Heiligen sind: Krone, Zepter, Reichsapfel, Pflugschar, Kirchenmodell, Hand-kreuz, als Nonne mit Buch.

Hochverehrter Herrscher Kaiser Heinrich II.

- Heinrich war der Sohn des bayerischen Herzogs Heinrich II. mit dem Zunamen „der Zänker“ und der burgundischen Prinzessin Gisela. Am 6. Mai 973 oder 978 in der Burg Abbach oder Hildesheim geboren, war er vom 28. August 995 bis 1004 und von 1009 bis 1017 Herzog von Bayern, als der IV. dieses Namens. Er wurde der „Lahme“ oder „Hinkende“ genannt. Als Sohn des bayerischen Herzogs Heinrich II., und dessen Frau Gisela von Burgund, war er Urenkel Heinrichs I. und stammte somit aus der bayerischen Nebenlinie der Ottonen.

Heinrich wurde am 9. Juli 1002, nach dem Tode des Kaisers Otto III. zum ostfränkischen König gekrönt. Nach seiner Krönung machte er, um sich allenthalben huldigen zu lassen, eine Rundreise durch Deutschland, war am 11. November in Regensburg und schenkte dort den Bischöfen von Brixen und Freising mehrere Güter. Heinrich ist von 1004 bis 1024 König von Italien und von 1014 bis 1024 römisch-deutscher Kaiser.

Er setzte seinen Bruder Bruno 1006 zum Bischof von Augsburg ein und stiftete im Jahr 1007 das Bistum Bamberg.

Im Jahr 1010 hielt sich Heinrich wieder längere Zeit in Regensburg auf, wo er das durch die Ungarn verheerte Kloster Polling wieder aufrichtete und dem Nonnenkloster in Passau einen großen Bezirk schenkte.

Im Jahr 1011 verweilte der König längere Zeit in Bayern, wo er den Klöstern Nieder-/Oberalteich und Tegernsee, Güter in Österreich schenkte.

Am 14. Februar 1014 wurde König Heinrich II. vom Papst Benedikt VIII. zum Kaiser und seine Gattin Kunigunde zur Kaiserin gekrönt. 52 Jahre alt, starb er am 13. Juli 1024 in der Pfalz Grone bei Göttingen, nachdem er 22 Jahre König der Deutschen war und 10 Jahre die Kaiserkrone getragen hatte. Mit Heinrich endete die Reihe der deutschen Könige aus dem sächsischen Hause, welches ein Jahrhundert lang in Deutschland regiert hatte.

- Neben seiner Unterstützung des Papstes förderte er die vom Kloster Cluny ausgehende Er-neuerungsbewegung des Mönchtums und betrieb besonders von seinem neu gegründeten Bistum Bamberg aus die Missionierung der slawischen Grenzländer.

- Der Kaiser beanspruchte in zunehmenden Maße Dienstleistungen der Kirchen (servitium regis). Zudem förderte er die beginnende Klosterreform.

- Im Jahr 1146 verkündete Papst Eugen III. in einer feierlichen Urkunde die Heiligsprechung des 1024 in Bamberg beigesetzten Kaisers.

- Seit auch die Kaiserin Kunigunde zur „Ehre der Altäre“ erhoben wurde, wird das Kaiserpaar in dem vom Kaiser gestifteten Bistum Bamberg als Schutzheilige verehrt. Zusammen mit seiner kanonisierten Gemahlin ist es das einzige heilig gesprochene Herrscherpaar der Geschichte. Im Bamberger Dom befindet sich das Kaisergrab.

- Der Legende nach soll der Kaiser mit Kunigunde eine „Josefsehe“ geführt haben. Dass es dabei auch Probleme gegeben hat, ist aus einem Bild an der kaiserlichen Grabtumba zu entnehmen. Es zeigt die Kaiserin, die barfuss über glühende Pflugscharen geht. Der Kaiser be-zichtigte seine Gemahlin der ehelichen Untreue und unterwarf sie einer Feuerprobe, die Kunigunde heil überstanden hat. [2]

Verwandte

Ein Verwandtschaftsverhältnis der Grafen von Geisenhausen bestand auch mit Kaiser Heinrich II. Die Mutter von Heinrich II. mit Namen Judith war die Schwester von Adelheid, welche mit Graf Burghard von Geisenhausen verheiratet war. Der Sohn von beiden war der Augsburger Bischof Heinrich (letzter Graf von Geisenhausen). Nach dessen Tod 982 kam die Grafschaft Geisenhausen an das Domstift Augsburg. In der Kirche von Helmsdorf bei Geisenhausen stehen beidseitig des Altares die zwei schönen Holzfiguren von Kaiser Heinrich II. und seiner Frau Kunigunde. Helmsdorf ist in der Pfarrei Dietelskirchen, deren alte Kirche (1923 abgebrochen) dem hl. Ulrich von Augsburg geweiht war.

- Bei einem Wandfresko in der Kirche von Oberenglberg (Patrozinium Ulrich und Margarethe), könnte es sich in der Darstellung um Kaiser Heinrich II. und Kunigunde handeln.

Vielleicht hat Kaiser Heinrich durch dieses Verwandtschaftsverhältnis, seine Schenkungen in unserem Raum im Jahr 1011 an das Bistum Bamberg getätigt.

Binabiburg in einer Urkunde vom Jahr 1011

Am 1. November des Jahres 1011/12 schenkte König Heinrich auf Bitten der Königin Kunigunde, mit Zustimmung Heinrichs, Bischof von Würzburg und auf gemeinsamen Rat aller Getreuen, dem von ihm im Jahr 1007 gegründeten Bistum Bamberg, aus seiner väterlichen Erbschaft elf namentlich genannte Herzogsgüter, die nunmehr zur königlichen Kammer gehörten. [3]

Dies waren nun die Güter seines Vaters, dem gleichnamigen Heinrich II., Bayernherzog des späten 10. Jahrhunderts. [4] Die übereigneten Güter wurden von Verwaltern, den Vögten verwaltet, und dienten zur Versorgung des Bistums.


Bach   Pfistersham   (Frauen)-Sattling   Binabiburg   Tinsbach   (Frauen)-Haselbach

- Zu dieser Schenkung gibt es für unseren Raum drei Bamberger Urkunden mit den Archivnummern: Kaiserselekt 272, 273 und 274.

- Die in der Urkunde Kaiserselekt 272 genannten Güter liegen in 11 Orten und sind ausschließlich in unserer näheren Umgebung zu finden, den früheren Landgerichten Teisbach und Vilsbiburg. Dies ist die Urkunde wo auch Binabiburg und Frauensattling genannt ist.

- Bei der Urkunde Kaiserselekt 273 ist „Elsanpach“, somit Elsenbach bei Neumarkt Sankt Veit zu finden.

- Zwischen den Orten der ersten und zweiten Schenkung fließt die Rott, die damit zu-gleich als Grenze der Grafschaften Chadalhohs und Gerolds beglaubigt wird.

- Die Urkunde Kaiserselekt 274 nennt hauptsächlich Güter im Dingolfinger, Gang-kofener und Vilsbiburger Raum. Genannt sind hier auch Binabiburg und Pfistersham.


Punnaha – Binabiburg, aus der kaiserlichen Urkunde vom 1. November 1011

Die am 1. November 1011/1012 in Frankfurt ausgestellte Urkunde.

Übersetzung:

König Heinrich II. schenkt auf Bitten der Königin Cunigunda (mit Zustimmung Heinrichs, Bischof von Würzburg und auf gemeinsamen Rat aller Getreuen) dem von ihm ge-gründeten Bistum Bamberg aus seiner väterlichen Erbschaft einige Güter (quedam nostrae paternae hereditatis loca), die zur königlichen Kammer (ad nostram cameram) in den Dörfern (villis) ....  „Enninchouen“ Engkofen bei Aham, „Geigingun“ Geiging bei Johannesbrunn/Hölsbrunn, „Luzzilunchirichun“ Litzelkirchen bei Binabiburg, „Pah“ Bach bei Treidlkofen; „Phistarheim“ Pfistersham bei Binabiburg; „Satalarun“ Frauensattling; „Punnaha“ Binabiburg; „Tuntunispah“ Ober- und Untertinsbach; „Hasalpah“ Frauenhaslbach; „Zigiriuti“ Reith, welches? südlich von Frauenhaselbach oder nördlich von Johannesbrunn; „Chiristet“ Großkirchstetten, östlich von Wiesbach..., gehören im Gaue „Spehtrein“ Spechtrain und in der Grafschaft des Grafen Vodalrich (= Ulrich) mit allen Ein- und Zugehörungen und Nutzungen usw.

- Die Urkunde Kaiserselekt 274 nennt hauptsächlich Güter im Dingolfinger,

Gangkofener und Vilsbiburger Raum:

(1011 oder 1012) November 1 Frankfurt. [5]

König Heinrich II. schenkt auf Bitten der Königin Cunigunda dem von ihm gegründeten Bistum Bamberg einige ihm eigentümliche, zur königlichen Kammer gehörige Güter in den folgenden Orten: „Phistarheim“ Pfistersham; „Punnaha“ Binabiburg, „Pahheim“ Bachham bei Hölsbrunn, „Chazapah“ Langenkatzbach bei Gangkofen, im „Isinincgouua“ - Isengau und in der Grafschaft des Grafen Gerold mit allen Ein - und Zugehörungen und Nutzungen usw. [6]

Ganze Urkunde


Staatsarchiv Bamberg: Urkunde Kaiserselekt n. 272, Nr. 66, Jahr 1011/12, mit dem Siegel von König Heinrich

Dritte Zeile von oben, in der Mitte: Pah (Bach bei Treidlkofen), Phistarheim (Pfistersham bei Binabiburg), Satalarun (Frauensattling), Punnaha (Binabiburg), Hasalpah (Frauenhaselbach) usw.

Der Schwerpunkt der Bamberger Güter lag im Umkreis der Herzogspfalz Dingolfing. Es lassen sich aber Streugüter im Vilsgebiet als zentrale Orte erkennen, die von der Isar über die Vils und die Bina zur Rott reichen. [7] Damit wurde die Bamberger Bischofskirche seit den Anfängen des 11. Jahrhunderts der mächtigste geistliche Grundherr an Vils, Bina und Rott. Während des 12. Jahrhunderts versucht Bamberg sich auszuweiten, was auch zur Gründung des Klosters Alders-bach und dem Erwerb der Klöster Asbach, Osterhofen und Niederalteich führte.

Mit dieser königlichen Schenkung an das Bistum Bamberg, ergibt sich ein breiter zusammenhängender Güterbesitz von Frauensattling über Binabiburg, in südöstliche Richtung bis nach Harpolden und nach Hörbering; von der Vils bis an die Rott.

Die Haarbacher als Verwalter des Bamberger Kirchengutes

Der bayerische Herzog hatte die Vogtei (Verwaltung) über die Bamberger Kirchengüter. Dieser wiederum verpachtete die Güter an die Grafen von Schaumburg (nordöstlich Landshut/Wolfsbach), die Grafen von Dornberg bei Erharting, und nach deren Aussterben an die Edelfreien von Haarbach (bei Vilsbiburg) als „procuratores“ (= Untervögte). Sie hatten die Verwaltung über die Güter bis zu ihrem Aussterben um 1290 mit Heinrich von Haarbach inne; dann ging die Verwaltung an den bayerischen Herzog zurück.

Verkauf des Bamberger Kirchenbesitzes

Da der Kirchenbesitz an der Bina von Bamberg weit entfernt war, wurde versucht diesen Besitz abzustoßen. Der Bamberger Besitz Frauensattling kam 1378 an Johannes, Landgraf von Leuchtenberg/Hals und 1381 an die Herren von Seyboldsdorf. Der Besitz an der Bina kam an den bayerischen Herzog, und dieser wiederum gab diesen als Lehen an verdiente Dienstmänner weiter. In Binabiburg waren es die Puchbeckh.

Durch die so genannte „Ottonische Handfeste“ vom 15. Juni 1311 wird durch Herzog Otto III., der Geistlichkeit und dem Adel gestattet, Hofmarken zu gründen. Kurz darauf ließ sich auch schon Ortlieb Puchbeckh I., der erste Adelige, in Binabiburg nieder.

- Die Puechbeckhen zu Hohenbuchbach entstammen dem Buchbacher Ortsadel, der um 1148 mit Tiemo und Adalbert von Buchbach (bei Velden), beide Ministeriale des Pfalzgrafen Friedrich urkundlich bezeugt ist. Die Burg Hohenbuchbach stand auf dem Stettener Schlossberg bei Neumarkt St. Veit. 1648 wurde die Burg von den Schweden zerstört.

Die adelige Herrschaft Binabiburg

Ab etwa 1350 bis zur Aufhebung der adeligen Vorherrschaft um 1848, ist Binabiburg eine Hofmark, und innerhalb der Hofmark war noch ein adeliger Sitz.

Viele, gut nachvollziehbare Adelsgeschlechter waren in Binabiburg. Die Puechpeckh, Griesstetter, Schieckh, Herzhaimer, Eisenreich. Nach dem großen Brand von Binabiburg am 6. Januar 1682, wo das Pfarrhaus und die Hofmark mit dem Schloss eingeäschert wurden, kauften am 29. September 1684 die Reichsfreiherren von Neu-haus die Hofmark Binabiburg – und es kehrte höfisches Leben in Binabiburg ein. Sie erbauten das Schloss und setzten 1710 den Grundstein für den Neubau der Sankt Salvatorkirche, die aus dem Erbe des Binabiburger Pfarrers Lorenz Zenelli errichtet wurde.

Ferdinand Maria Franz Freiherr von Neuhaus, nannte sich Churfürstliche Durchlaucht in Bayern, Oberster Kämmerer und Pfleger zu Vilsbiburg. Er nannte sich Herr von Greifenfels und Ehrenhaus, auf Zangberg und Adlstein bei Neumarkt/Rott, Eggl-kofen, Baumburg, Salmannskirchen, zu Psallersöd, Geratspoint, Binabiburg, Geratsfurt, Tinsbach und Haunzenbergersöll. Er war Hofkammerrat, dann Obristkämmerer, Gesandter in Frankreich und auf dem Reichstag in Regensburg.

In Binabiburg hatten die adeligen Herrschaften einen Burgstall mit „Feste“ an dem Platz wo früher einmal die Brauerei Schandl stand, dann das Schloss Binabiburg an der Bina, wo es heute noch den Schlossbauern gibt, und den Sitz Binabiburg, den Sedlbauer hinter der Pfarrkirche St. Johannes dem Täufer.


[1]  Gruber Johann: Die Gründung des Bistums Bamberg 1007 durch Heinrich II. und die Beziehungen zur Alten Kapelle in Regensburg, in: Beiträge zur Geschichte des Bistums Regensburg (BGBR), Bd. 44, S.7ff.

[2]  Teile der Niederschrift von Dörfler Dieter, in: Vilsbiburger Zeitung, 5. Mai und 7. Mai 1998.

[3]  Staatsarchiv Bamberg. Kaiserselekt n. 272, Nr. 66, Pergamenturkunde mit durchgedrücktem Siegel - Posse 1 Tafel 11,2.

- Guttenberg Erich, von Frhr.: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Bamberg, Würzburg 1963, S. 50f. Veröffentlichungen der Gesellschaft für fränkische Geschichte, VI. Reihe.

- Schwarz, Georg: Hist. Atlas v. Bayern, Vilsbiburg, Heft 37, S. 68ff.

- Klebel Ernst: Probleme der bayer. Verfassungsgeschichte 57, München 1957, S. 208f, 302f.

- Internet: regista-imperii.digitale-sammlungen.de   Nr. 1752, S. 973.

[4]  Schwaab Claudia: Das Landgericht Neuötting, das Stadtgericht Burghausen und die Gerichte Wald und Leonberg-Marktl, in: Historischer Atlas von Bayern, Heft 63, München 2005, S. 123.

[5]  Staatsarchiv Bamberg: Pergamenturkunde mit durchgerücktem Siegel (Posse I Tafel 11,2) Kaiserselekt n. 274.

[6]  Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Bamberg bearbeitet von Erich Frhr. von Guttenberg, Würzburg 1963.

[7]  Schwarz Georg, Dr.: Historischer Atlas von Bayern, Heft 37, Vilsbiburg, München 1976., S. 88ff, Die Bamberger Kirche.

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