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Aus der Geschichte des Ortes Johannesbrunn

Vor zweihundert Jahren waren sie unterwegs, die Landvermesser und Geographen. Das Land musste vermessen werden! Der damalige bayerische Finanzminister Graf Maximilian von Montgelas benötigte die Erhebungen um eine gerechtere Besteuerung von Grund und Boden durchzuführen und damit eine wichtige staatliche Einnahmequelle auszubauen. Die andere Seite der Kartographisierung war, das genaue Kartenmaterial für Kriegszwecke zu benutzen.

Dazu war es notwendig, einen Holzpyramiden-Meßturm mitten im bayerischen Hügelland zwischen Bina und Vils, auf dem 520 Meter hohen Fuchsberg bei Johannesbrunn in der heutigen Gemeinde Schalkham zu errichten, von welchem aus Oberst Bonne 1804 die ersten Messungen machte. Die altbayerische Grundlinie 1801 war zwischen dem nördlichen Frauenturm in München und dem Kirchturm in Aufkirchen. Und 1802 wurde mit der Herstellung des Dreiecks-Netzes erster Ordnung begonnen.

Die Messpyramide Johannesbrunn war schon bei der ersten bayerischen Landesvermessung 1804 ein Hauptdreiecksnetzpunkt (HDNP). 1894 wurde durch die Netzergänzung in Niederbayern, über dem Hauptdreieckspunkt Johannesbrunn eine neue 22 Meter hohe Beobachtungspyramide errichtet. Der Turm diente 1898 bis 1901 zur Erstellung eines neuen Sekundärnetzes und zu Anschlussmessungen. 1937 wurde ein neuer mächtiger 67 Meter hoher Pyramiden-Turm in doppelter Holzkonstruktion »für die Neubearbeitung des bayerischen Hauptdreiecksnetzes erster Ordnung im Reichsdreiecksnetz«, errichtet. Weithin war der hohe Turm von allen Himmelsrichtungen sichtbar. Im II. Weltkrieg wurde der Turm mit Scheinwerfern und Antennen bestückt.

Nach dem Krieg versorgte man sich kontinuierlich mit billigem Brennholz durch das Herausschneiden von Holzstücken. So dass der Turm am 16. April 1946 unter großem Krach zusammengebrochen war.

Auch heute ist auf dem 520 Meter hohen Fuchsberg, der bezeichnete Messstein »Erster Ordnung« noch vorhanden.

Von der Vermessung zum ersten Kataster

Das Gebiet um und in Landshut wurde erstmals 1810 vermessen.

In Landshut hatte sich 1834 erstmals ein Bezirksgeometer daran gemacht mit Senkblei, Maßband und Winkelprisma, Grundstücke zu vermessen und die Ergebnisse in das Kataster zu übertragen. Josef Anton Nennhuber war der erste Bezirksgeometer der für das Gebiet rund um Landshut und Vilsbiburg zuständig war.

Der 27. April 1834 gilt bis heute als Geburtstag des Landshuter Vermessungsamtes an der Gestütstrasse.

Hier erfahren Sie die ganze Geschichte: