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Max Prokop von Törring-Jettenbach, Fürstbischof von Regensburg (1787-1789) und Freising (1788-1789). [1]

Fürstbischof Max Prokop von Törring-Jettenbach entspross einer alten bayerischen Adelsfamilie. 1730 ließen sich die Törring auf Vatersham und Wurmsham nieder. 1735 übernahm Maximilian Joseph I. von Törring, der Vater von Max Prokop die Schlösser Vatersham und Wurmsham. 1739 wird als jüngster Sohn Max Prokop geboren Er war für den geistlichen Stand bestimmt. Nur 50 Jahre ist er alt geworden. Als Fürstbischof von Regensburg und Freising ist er 1789 gestorben und wurde im Dom von Regensburg begraben.

Im Februar 1787 starb Graf Anton Ignaz Fugger, seit 1769 Fürstbischof von Regensburg. Viele Verhandlungen und politische Einflussnahme wurden erst mit der Wahl seines Nachfolgers Max Prokop von Törring am 20. April 1787 zum Stillstand gebracht. Max Prokop war seit dem 26. Mai 1788 auch Bischof von Freising, starb aber bereits am 30. Dezember 1789. [2] Die Regierungszeit von Fürstbischof Max Prokops fällt in eine Epoche erheblicher politischer und geistiger Veränderungen. Die Geistesbewegung der Aufklärung erreichte ihre größte Wirksamkeit.

Das Hochstift Regensburg war zersplittern und setzte sich aus mehreren kleinen Landeskomplexen zusammen. In der Reichstadt Regensburg hatte der Bischof lediglich die Hoheitsrechte über den gefreiten Dombezirk, der den Dom, St. Johann, St. Ulrich, den Bischofshof als die bischöfliche Residenz und die Häuser des Domkapitels umfasste. [3] Dazu kamen verschiedene Besitztümer bei Donaustauf, Wörth und Hohenburg auf dem Nordgau. Sowie einige reichsunmittelbare Hofmarken, außerdem auch Eberspoint mit dem Markt Velden an der Vils. Der Regensburger Hochstiftsbesitz Eberspoint/Velden bildete eine Enklave im wittelsbachischen Herzogs-Territorium.

Max Prokop, Graf von Törring, begriff die Wahl zum Fürstbischof als Verpflichtung zur „Arbeit“ und leitete daher sowohl im weltlich-staatlichen als auch im geistlich-kirchlichen Bereich, trotz seiner kurzen Regierungszeit, ein umfassendes Reformwerk in die Wege.

Herkunft und Familie – die drei Hauptlinien der Törring

Die Grafen von Törring zählen zu den ältesten und einflussreichsten Adelsgeschlechtern Bayerns. Urkundlich ist sie mit Udalschalk von Törring seit dem 12. Jahrhundert nachweisbar. Ihr Aufstieg begann als Ministerialenfamilie in den Diensten der Grafen von Kraiburg-Ortenburg sowie der Erzbischöfe von Salzburg. Um 1200 erweiterten die Törring ihren Besitz um die Burg und Herrschaft Stein an der Traun. 1205 belehnte sie der Erzbischof von Salzburg mit der nördlich des Tachinger Sees gelegenen Burg Törring. Mitte des 13. Jahrhunderts brachte die Familie die Burg Tengling an sich, 1287 erwarb sie Schloss Jettenbach am Inn, etwa 1290 wurde die Burg Pertenstein erbaut. Weitere Erwerbungen folgten, unter anderem 1357 das Amt Winhöring, 1361 Schloss Tüßling und 1472 Seefeld. Nachdem die Besitzungen der weit verzweigten Familie mehrmals unter den wechselnden Linien aufgeteilt wurden, kam es 1557 zur folgenreichsten Erbteilung. Aus ihr gingen drei Hauptlinien hervor, die sich nach den Schlössern Seefeld, Stein und Jettenbach benannten. Die Linie Stein-Pertenstein starb 1744 aus, die Linie Törring-Jettenbach zu Gutenzell 1860. Die einzig verbleibende Linie Seefeld teilte sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts in die Zweige Seefeld und Jettenbach.

Seit Mitte des 14. Jahrhunderts standen die Törring in den Diensten der bayerischen Landesherren. Etwa zur gleichen Zeit wurde ihnen im Herzogtum Bayern das Erb-Oberstjägermeister- und das Banneramt verliehen, unter Kaspar dem Törringer ging die Familie beider Ämter jedoch wieder verlustig. Spätestens seit dem ausgehenden 15. Jahrhundert gehörten die Törring zum höheren bayerischen Adel. Erst 1607 bzw. 1614 konnten sie das Erb-Oberstjägermeisteramt zurückgewinnen. 1618 wurden die Törring Erbkämmerer des Hochstifts Salzburg, 1665 Erbmarschälle des Hochstiftes Regensburg. Nachdem ihnen 1566 der Freiherrenstand verliehen worden war, erfolgte 1630 ihre Erhebung in den Reichsgrafenstand.

Die Großeltern sind in der Kirche Wurmsham begraben

Der Großvater Maximilian Prokops, der in der Kirche von Wurmsham begrabene Leonhard Simpert Graf von Törring-Jettenbach (1660-1734) hatte als Gesandter die Hochzeit von Kurfürst Max Emanuel mit der polnischen Königstochter Therese Kunigunde vermittelt. Maximilian Cajetan Graf von Törring-Seefeld (1670-1752) begleitete 1692 den Kurfürsten Max Emanuel beim Antritt der Statthalterschaft in die Niederlande und wurde 1726 Präsident des Geheimen Rates. Sein Bruder, Philipp Joseph Graf von Törring-Seefeld (1680-1735) war Erzieher der kurfürstlichen Kinder. Unter Kurfürst Karl Albrecht wurde Ignaz Felix Joseph Graf von Törring-Jettenbach (1682-1763) als Feldmarschall und Außenminister einer der einflussreichsten Männer am fürstlichen Kurhof. Dessen Sohn August Joseph Graf von Törring (1728-1802), der nach seinem reichsständischen Besitz den Beinamen „Gronsfeld“ führte, stieg zum Präsidenten der bayerischen Hofkammer auf. Einer seiner Söhne, Joseph August (1753-1826), der sich unter anderem als Verfasser verschiedener Ritterdramen einen Namen machte, bekleidete zahlreiche Ämter und erreichte den Höhepunkt seiner Karriere 1817 mit der Ernennung zum Staatsratspräsidenten. [4]

Der Vater ist auf Schloss Wurmsham

Der Vater von Fürstbischof Max Prokop, Maximilian Joseph (I.) Graf von Törring-Jettenbach (1694-1769) [5], Herr auf Falkenstein, Arnschwang und Ränkam, war für seine Verdienste als Oberstsilberkämmerer von Kaiser Karl VII. Albrecht zum titulierten Geheimen Rat ernannt worden, 1761 folgte durch Kurfürst Max III. Joseph seine Ernennung zum wirklichen Geheimen Rat. Er war kurbayerischer Kammerherr und Oberstküchenmeister, Ritter des kurfürstlichen Hausritterordens vom Heiligen Georg und Steuerer der niederbayerischen Landstände.


Schloss und Kirche Wurmsham um 1710. Auszug aus dem Stich von Michael Wening

Aus seiner Ehe mit Franziska Augusta Antonia Gräfin von Hauben (1697-1758) gingen vier Kinder hervor. Nach Norbert Johann (1719-1790), Joseph Maximilian (II. - 1723-1776) und einer Tochter namens Maria Charlotte (1729-1793), wurde als jüngstes Kind am 24. Oktober 1739 Maximilian Prokop Graf von Törring-Jettenbach auf Falkenstein, Arnschwang und Ränkam geboren, der spätere Fürstbischof von Freising und Regensburg. Seiner Taufurkunde zufolge wurde er am 28. Oktober 1739 unter dem Namen Maximilian Prokop Adalbert Johannes Nepomuk Raphael Adam in der kurfürstlichen Kollegiatstifts- und Pfarrkirche zu Unserer Lieben Frau in München von dem kurfürstlichen Konferenzminister Johann Max Emanuel Graf von Preysing aus der Taufe gehoben.

Der Vater Maximilian Joseph (I.) ging nach dem Tod († 1758) seiner ersten Gattin Franziska Augusta Antonia im Jahr 1759 eine zweite Ehe mit Maria Katharina Gräfin von Mamming (1725-1782) ein.

Max Prokop hatte sich früh für den geistlichen Stand entschieden. Mit 16 Jahren empfing er durch Fürstbischof Johann Theodor von Bayern in dessen Privatkapelle in München am 26.12.1755 die erste Tonsur. Am 9.4.1757 erhielt er durch den Freisinger Weihbischof Werdenstein die Weihe zum Akolythen, am 26.10.1760 wurde er Subdiakon, am 21.11.1761 ist er Diakon, am 3.10.762 wurde er zum Priester geweiht.

Als jüngster Sproß einer nicht übermäßig begüterten Familie dürften sich ihm vermutlich nicht allzu viele standesgemäße Alternativen geboten haben. Da sein ältester Bruder Norbert die Nachfolge des Vaters antrat und sein zweiter Bruder Joseph Maximilian die militärische Karriere wählte, zeitweise sogar als Major in russischen Diensten stand, war es vermutlich nahe liegend, den geistlichen Beruf zu erwählen.

Verschiedene Faktoren, wie seine Tätigkeit als Pfarrer in Frontenhausen, sein lebenslanges Engagement in der Seelsorge und zeitgenössische Aussagen sprechen dafür, dass die Entscheidung für den geistlichen Beruf ihm nicht aufgezwungen wurde, sondern seine persönliche Neigung entsprach. Mit 22 Jahren stellte er sich durch die Priesterweihe in den Dienst der Kirche. [6] Um 1756 nahm Max Prokop das Studium der Philosophie bei den Minoriten zu Sankt Salvator in Regensburg auf, welches 1758 beendet wurde. Unmittelbar danach schrieb er sich am Generalstudium der Franziskaner in München für das Studium der Theologie und des kanonischen Rechts ein, das er 1761 abschloss. Zum 24.12.1759 wurde er wegen seiner guten Studien vom Kurfürsten zum kurfürstlichen Geheimen Rat in München ernannt.

Pfarrer in Frontenhausen

Ende 1761 wurde Max Prokop, die dem Regensburger Domkapitel inkorporierte Pfarrei Frontenhausen verliehen. Da er zu diesem Zeitpunkt erst Diakon war und zudem nicht das vorgeschriebene Alter hatte, versah bis auf weiteres ein Hilfspriester die Verwaltung der Seelsorge in der Pfarrei Frontenhausen. Erst nachdem Max Prokop 1762 mit einigem Aufwand die notwendige päpstliche Altersdispens erhalten hatte, wurde er durch das Domkapitel förmlich als Pfarrvikar in Frontenhausen am 10. März 1762 eingesetzt. Die Weihe zum Priester stand zu diesem Zeitpunkt noch aus. Neben persönlicher Neigung und der Verpflichtung gegenüber familiären Wünschen kam ein noch wichtiger sehr pragmatischer Grund hinzu, weshalb Max Prokop darauf drängte die priesterliche Weihe zu erhalten. Max Prokop hatte viele Ausgaben gehabt und wenn er einmal Priester sein sollte, könnte er sich die weiten Reisen sparen und sich endlich in seine Pfarrei nach Frontenhausen begeben. Seinem Ansehen wurde stattgegeben. Am 3. Oktober 1762 erteilte ihm der Freisinger Weihbischof, Franz Ignaz Albert Freiherr von und zu Werdenstein, in der Krypta des Freisinger Domes die Priesterweihe. Bis Törring fünf Jahre später als Vollkapitular in das Regensburger Domkapitel eintrat und in die Reichsstadt Regensburg übersiedelte, war er mit Unterbrechungen in der Pfarrei Frontenhausen als Seelsorger tätig. In den Frontenhausener Pfarrbüchern wird sein Name erstmals im März 1761 erwähnt. Ende 1767 resignierte er die Pfarrei zu Händen des Domkapitels.

- Zunächst fehlten ihm allerdings die Mittel, um die Pfarrei Frontenhausen übernehmen zu können. Er musste sich beim Domkapitel in Regensburg ein Darlehen von 2000 Gulden aufnehmen, dessen Verzinsung und Tilgung sich als derart problematisch erwies, dass er Anfang 1763 um die Senkung der Zinsen bat. Dieser Bitte gab das Domkapitel zwar erst im Herbst 1765 statt, gewährte Max Prokop allerdings für die Rückzahlung des Darlehens einen unbefristeten Aufschub. Dagegen wurde sein Gesuch, den Frontenhausener Pfarrhof ausbauen zu dürfen, abgewiesen.

Der gewalttätige Bruder

Joseph Maximilian (II. 1723-1776) der Bruder Max Prokops war etwas aus der Familienlinie geschlagen. Er war wiederholt straffällig geworden, mehrmals interniert und wurde schließlich unehrenhaft aus der Armee entlassen. Der kaiserlich russische Major neigte nicht nur zu Gewalttätigkeiten, sondern machte auch gewohnheitsmäßig Schulden, aus denen ihn sein Bruder, der Fürstbischof Max Prokop zwischen 1768 und 1781 mehrfach heraushelfen musste. 1766 sah sich Max Prokop gezwungen, das Domkapitel in Regensburg um Hilfe zu bitten, da sein Bruder in der Pfarrei Frontenhausen durch „ville exorbitantien“ für Unruhe sorgte. Aus der Festungshaft entflohen, versuchte er am 5. April 1768 „zum großen Aufsehen des Domkapitels und der gesamten Gesandtschaft“ seinen jüngeren Bruder Max Prokop zu töten. Die Episode hinterließ wohl nicht nur einen Flecken auf der Familienehre, sondern dürfte Max Prokops Neigung zu finanzieller Großzügigkeit deutlich verringert haben.

In einer summarischen Auflistung in der Trauerrede für Fürstbischof Max Prokop, wird sowohl das Engagement hervorgehoben, mit dem er als Priester über die Seelen der Gläubigen gewacht habe, als auch der Beistand, den er seinen Pfarrkindern leistete. Er habe den Gemeindemitgliedern persönlich die Sakramente erteilt, die täglichen Anstrengungen unverdrossen ertragen, die Pfarrbücher vorbildlich geführt und selbst unter widrigsten Bedingungen nie den Weg zu einem Kranken oder Sterbenden gescheut.

Wie sich aus den Tauf-, Heirats- und Sterbebüchern der Pfarrei Frontenhausen ergibt, standen Max Prokop während dieser Jahre stets mindestens zwei Hilfspriester zur Verfügung, mit denen er sich die täglichen Aufgaben teilte. Dem Schriftbild nach, sind in den Taufbüchern die Einträge zwischen Juni 1765 und Januar 1767 überwiegend durch Max Prokop persönlich vorgenommen worden. Aus den Tauf- und Heiratsbüchern geht hervor, dass er zwischen April 1763 und Oktober 1767 insgesamt 51 Mal das Sakrament der Taufe spendete und dreizehn Brautpaare in den Stand der Ehe führte. Der Pfarrgemeinde Frontenhausen blieb er offenbar in guter Erinnerung. Anlässlich von Törrings Wahl zum Fürstbischof von Regensburg wurde 1787 in Frontenhausen eines feierliches Hochamt gehalten.

Domkapitular in Regensburg

Aufgrund seiner „vortrefflichen Eigenschaften, und zum geistlichen Stand bezaigenden Berufung“ hatte Fürstbischof Johann Theodor Anfang 1756 Max Prokop ein Domkanonikat in Regensburg verliehen. Nach Ablegung der vorgeschriebenen Ahnenprobe [7] wurde er noch im gleichen Jahr, am 29.10.1756 aufgeschworen; allerdings erst 11 Jahre später vollberechtigter Kapitular mit Stimmrecht und Pfründebezug, Eintritt in das Domkapitel am 30.07.1767. Fürstbischof Anton Ignaz Fugger ernannte ihn 1769 zum Geheimen Rat. Am 29.06.1776 wurde Törring Hof- und Kammerrat. Spätestens seit 1779 amtierte er als Generalvisitator der Diözese Regensburg. Da es fortan zu seinen Aufgaben gehörte, sich in regelmäßigen Visitationen über die Amt- und Lebensführung des Diözesanklerus sowie über den Zustand der Pfarreien und Gemeinden zu informieren, hatte er, als er schließlich selbst Bischof wurde, einen vergleichsweise genauen Überblick über den Stand der Seelsorge und die kirchlich-pastorale Situation im Bistum. 1779 wurde Törring „in Ansehung seines […] ausnehmenden Diensteifers“ zum Offizial ernannt, und übernahm damit ein Amt, das er in Freising bereits seit 1772 innehatte. Als Stellvertreter des Bischofs in der geistlichen Rechtsprechung hatte er fortan Straf- und Disziplinargewalt über sämtliche Streitfälle, die einen geistlichen Gegenstand betrafen oder in denen einer der Beteiligten dem geistlichen Stand angehörte. Neben der Zivilgerichtsbarkeit über den Klerus fielen in seine Zuständigkeit auch Ehe- und Testamentsangelegenheiten, die Legitimierung von Kindern und bis zu einem gewissen Grad Vertragsfälle.

Domkapitular in Freising

Nachdem Fürstbischof Johann Theodor Anfang 1759 Max Prokop in Freising das Kanonikat des verstorbenen Domherrn Joseph Ignaz von Unertl verliehen hatte, empfing er knapp einen Monat später die erste Profess. An Weihnachten des gleichen Jahres wurde er zum Kurbayerischen Geistlichen Rat ernannt. Vollkapitular wurde Törring am 25. Juli 1770. Das Domkapitular machte sich wiederholt seine Fähigkeiten zunutze. 1771 wurde er zum Archivar ernannt. Mitte 1772 wählten ihn die Domherren einstimmig zum Offizial, und er wurde zum wirklichen Geheimen Rat, Generalvisitator und Oberdirektor der Priesterhäuser ernannt. Durch den bayerischen Kurfürsten erhielt er 1775 den Titel eines kurbayerischen Geheimen Rates, im gleichen Jahr wurde er Domkustos in Freising. Damit oblag ihm die Aufsicht über den Kirchenschatz, das liturgische Inventar, das Dienstpersonal und die bauliche Instandsetzung der Domkirche. Törring behielt dieses Amt bis zu seiner Wahl zum Fürstbischof von Regensburg 1787.

Aufstieg im Hausritterorden vom Heiligen Georg

Nachdem Kurfürst Karl Albrecht 1729 den kurfürstlichen Hausritterorden vom Hl. Georg reorganisiert hatte, erteilte Papst Benedikt XIV. ihm 1741 die Bewilligung sechs geistliche Ritter in den Orden aufzunehmen und dem jeweiligen Ranghöchsten die bischöfliche Würde zu verleihen. Damit erhielt der Orden aus den Reihen der Domherren bayerischer Diözesen einen Ordensbischof, einen infulierten Propst [8], zwei Dekane und zwei Kapläne.

Wie bereits sein Vater Maximilian Joseph, sein ältester Bruder Norbert und zahlreiche andere Törring vor ihm, hatte sich auch Max Prokop um die Aufnahme in den Georgs-Ritterorden beworben. Am 4. März 1769 wurde seiner Bitte entsprochen, zum Ordensfest am 8. Dezember 1769 erfolgte seine Aufnahme.   

1774 verlieh der Kurfürst an Max Prokop die Propstei des Kollegiatstiftes St. Jakob und Tiburtius in Straubing. Nur wenige Tage nach seiner Wahl zum Fürstbischof von Regensburg wurde Törring im April 1787 Großkomtur, vierter Ordensbischof des St. Georgi-Ritterordens und neuer Propst von Altötting. Seit dem 26. Mai 1788 war Max Prokop nicht nur Fürstbischof von Freising, sondern gleichzeitig auch Bischof eines weltlichen Ordens.

Stiftpropst in Straubing

1774 verlieh Kurfürst Max III. Joseph die Propstei des Chorherrenstifts Sankt Tiburtius bei der Stadtpfarrkirche Sankt Jakob in Straubing an Max Prokop Graf von Törring. Nun war es das kurfürstliche Kollegiatstift St. Jakob und St. Tiburtius. In seine Amtszeit viel der verheerende Straubinger Stadtbrand vom 13. September 1780. Max Prokop, dem 1785 das Straubinger Bürgerrecht verliehen wurde, bewahrte zeitlebens eine enge Beziehung zu Stadt und Kollegiatstift. Nur sehr widerstrebend fand er sich dazu bereit, seine Propstei zugunsten des Chorherrenstiftes Altötting aufzugeben. Für seine Konsekration zum Bischof von Regensburg wählte er nicht etwas den Dom St. Peter zu Regensburg sondern die wiederhergestellte Stiftskirche St. Jakob in Straubing.

Stiftpropst in Altötting

Die Nachfolge als Propst des kurfürstlichen Kollegiatstifts St. Martin und Kastulus in Landshut, sollte nach dem Tode von Johann Adalbert Freiherrn von Bodmann 1787 ursprünglich Max Prokop Graf von Törring-Jettenbach zufallen. Er zog es allerdings vor die Propstei in Straubing beizubehalten. Törrings Pläne änderten sich, als im August 1787 der bisherige Ordensbischof und infulierte Propst in Altötting Graf von Spaur sein Amt niederlegte und gleichzeitig auf die Propstei Altötting verzichtete. [9]

Sowohl die Herkunft als auch der Werdegang Max Prokops hatten erheblichen Einfluss auf seine spätere Amtsführung als Fürstbischof. Da seine Familie weder besonders begütert war, noch über nennenswerten Einfluss verfügte, wurde Max Prokop als dem jüngsten Sohn bereits frühzeitig eine eher bescheidene Lebensführung aufgenötigt. Sein Unterhalt war zwar stets gesichert, sein Alltag jedoch weit entfernt von fürstlicher Prachtentfaltung. Als Törring mit 48 Jahren den Regensburger Bischofsstuhl bestieg, tat er dies nicht dem Anspruch auf eine glanzvolle Hofhaltung oder einen Lebensstil, der einem repräsentierendem Kavaliersbischof gebührte, sondern setzte seine gewohnt bescheidne Lebensweise mehr oder weniger unverändert fort.

Als prägend erwiesen sich auch seine Ausbildung und seine weitere Laufbahn als Pfarrer, als Domkapitular in Regensburg und Freising sowie sein Wirken in verschiedenen Ämtern der Bistums- und Hochstiftverwaltung.

Max Prokop Graf von Törring-Jettenbach auf Falkenstein, Arnschwang und Ränkam, der 1739 geborene Enkel Leonhard Simperts (auf Wurmsham) hatte im August 1787 das Amt des Regensburger Kirchenfürsten angetreten. Er regierte ein wohlhabendes schuldenfreies Hochstift, war eine einwandfreie und fähige Persönlichkeit. [10]

Joseph Maximilian II. (1723-1776) [11] der Bruder von Fürstbischof Max Prokop war etwas aus der Familienlinie geschlagen.

Er war wiederholt straffällig geworden, mehrmals interniert und wurde schließlich unehrenhaft aus der Armee entlassen. Der kaiserlich russische Major neigte nicht nur zu Gewalttätigkeiten, sondern machte auch gewohnheitsmäßig Schulden, aus denen ihn sein Bruder, der Fürstbischof Max Prokop zwischen 1768 und 1781 mehrfach heraushelfen musste. 1766 sah sich Max Prokop gezwungen, das Domkapitel in Regensburg um Hilfe zu bitten, da sein Bruder in der Pfarrei Frontenhausen durch „ville exorbitantien“ für Unruhe sorgte. Aus der Festungshaft entflohen, versuchte er am 5. April 1768 „zum großen Aufsehen des Domkapitels und der gesamten Gesandtschaft“ seinen jüngeren Bruder Max Prokop zu töten. Der Vater Maximilian Joseph I. war am 23.I.1769 gestorben. Sein ältester Sohn Norbert Johann zahlte nun weiter das „Verpflegungsgeld“ für den missratenen jüngeren Bruder, der 1776 sein Leben in einem vergitterten Zimmer der Festung Rothenberg beschloss.

Die Episode hinterließ wohl nicht nur einen Flecken auf der Familienehre, sondern dürfte Max Prokops Neigung zu finanzieller Großzügigkeit deutlich verringert haben. 

Trotz dieses schlimmen Skandals war Max Prokop, dessen einwandfreier Ruf außer Zweifel stand, bis zum Bischof aufgestiegen. Aber schon am 30. Dezember 1789 starb der fähige Kirchenfürst von Regensburg und Freising erst 50jährig.

Die Bischofswahlen

Sowohl bei der Bischofswahl in Regensburg als auch in Freising scheint es, als sei derartigen Verhandlungen vor der offiziellen Ernennung der Wahlkommissare ein größeres Gewicht beigemessen worden. Danach wurde offenbar den zeremoniellen Einzelheiten weitaus mehr Aufmerksamkeit geschenkt; das eigentliche Wahlgeschehen trat dagegen in den Hintergrund. Was den Erfolg dieser Verhandlungen im Vorfeld der Wahlen betrifft, muß zwischen den beiden Hochstiften unterschieden werden. Die neun Wahlgänge in Regensburg zeigen, dass es dem kurfürstlichen Gesandten nicht gelungen war, im Domkapitel eine Mehrheit zugunsten eines bestimmten Kandidaten herbeizuführen.

In Freising dagegen stand der Ausgang der Wahl schon vor dem eigentlichen Wahltag fest und bereits der erste Wahlgang führte zu dem erwarteten Ergebnis. Vielleicht war es auch die kurfürstliche Empfehlung an das Domkapitel, den Max Prokop, Graf von Törring-Jettenbach zu wählen.

Bischofswahl in Regensburg 1787

Mit der Forderung nach einem Koadjutor [12] für den amtierenden Fürstbischof Anton Ignaz Fugger hatte das Ringen um die Neubesetzung des Bistums Regensburg bereits in den frühen achtziger Jahren des 18. Jahrhunderts seinen Anfang genommen. Die bis zu Fuggers Tod ungelöste Koadjutoriefrage wurde schließlich zur Frage nach einem neuen Bischofsoberhaupt. Spätestens mit dem seit Ende 1786 erwarteten Ableben Fuggers konkurrierten die drei Bewerber aus dem Domkapitel, der Domdekan Joseph Benedikt Reichsgraf von Thurn und Valsassina, Max Prokop Graf von Törring-Jettenbach und der Dompropst Joseph Karl Ignaz Graf von und zu Lerchenfeld, mit gesteigerter Entschlossenheit um die Bischofwürde. Der Ausgang der Wahl blieb bis zuletzt ungewiss. Erst nach zwei ergebnislosen Wahltagen am 18. und 19. April 1787 und insgesamt neun Wahlgängen stand die die Entscheidung zugunsten von Max Prokop, Graf von Törring fest.

Am 20. April versammelte sich das Domkapitel und beschloss, auf ein weiteres Scrutinium zu verzichten und stattdessen den Bischof per Akklamation zu ernennen. Die Wahl fiel auf Max Prokop, der damit als erstes Mitglied des Regensburger Domkapitels seit 1663, Bischof wurde. Noch am gleichen Tag übertrug der kaiserliche Wahlkommissar dem neuen Fürstbischof im Dom zu Regensburg die vorläufige Administration und ermächtigte ihn damit, die Hochstiftsregierung anzutreten. Am 14. Juni 1787 trat Max Prokop die Regierung an und übernahm damit offiziell die Leitung von Hochstift und der Diözese Regensburg. Am 28. September 1787 erfolgte die förmliche päpstliche Konfirmation, durch die Törrings Wahl rechtskräftig wurde und die ihm die Beibehaltung seines Freisinger Kanonikats und der Propstei in Straubing gestattete. Am 28. Oktober erteilte der Regensburger Weihbischof Max Prokop die bischöfliche Konsekration. Die Zeremonie fand nicht, wie eigentlich zu erwarten, im Dom zu Regensburg statt, sondern in der nach dem Brand von 1780 wiederhergestellten Stiftskirche des Straubinger Kollegiatstifts St. Jakob und St. Tiburtius, dem Törring als Propst vorstand – sicherlich ein Sonderfall in der Geschichte des Bistums Regensburg.

Die Bischofswahl in Freising 1788

- Ein kleines Freisinger Welttheater -

Da die Kumulation der Bistümer Regensburg und Freising im 18. Jahrhundert generell üblich war, wurde die Wahl Max Prokops zum künftigen Fürstbischof von Freising bereits im Umfeld der Regensburger Bischofswahl 1787 diskutiert. Törring selbst hatte bereits im Mai 1787 die Kurie um die Ausstellung eines Breve eligibilitatis ersucht, das ihm die Kumulation mehrerer Bistümer ermöglichte. Es ist bemerkenswert, in welchem Ausmaß vor und nach der Bischofswahl in Freising mit Versprechungen, Erkenntlichkeiten und Gefälligkeiten gehandelt wurde. Dies betraf nicht nur Gegenleistungen, die der künftige Bischof für die Unterstützung verschiedener Fürsten erbringen sollte.

Auch einige Domkapitulare knüpften an ihre verbindliche Stimmzusage präzise Honorierungswünsche. Seit Mitte Mai spitzten sich die Ereignisse zu. Der Kurfürst wandte sich ein weiteres Mal an verschiedene Domkapitulare, um ihnen Max Prokop als den geeignetsten Kandidaten zu empfehlen. Am 23. Mai 1788 warnte Törrings Neffe Maximilian [13] vor einer „Illuminaten Cabale“, die darauf abziehe, die Wahl des Fürstbischofs von Regensburg zu verhindern und statt seiner den Grafen Königsfeld zur Freisinger Kathedra zu verhelfen. Max Prokop war entschiedener Illuminatengegner und hatte schon mehrere Verordnungen gegen diese „Sekte“ erlassen. Maximilian I. Joseph Freiherr von Montgelas wurde 1779 bayerischer Hofrat, zog sich aber bald die Ungnade Karl Theodors zu, unter anderem, weil er 1785 seine Mitgliedschaft im Illuminatenorden ans Licht gekommen war. Nun begann ein kleines Freisinger Welttheater und Montgelas schimpfte über die ständig wechselnden Konstellationen innerhalb des Freisinger Domkapitels. Der Münchner Hofbischof von Haeffelin suchte eine komplizierte Intrige einzufädeln, mit der er Königsfeld unmöglich machen und gleichzeitig den Fürstpropst von Berchtesgaden durchbringen wollte. Der Komplott ging aber so gründlich daneben, dass alles zwei Kandidaten für den Bischofsstuhl unhaltbar wurden. Es blieb nur noch Max Prokop übrig, den man auf den diesen Bischofsstuhl eigentlich am allerwenigsten sehen wollte. [14]

Am 26. Mai 1788 entschieden sich schon im ersten Wahlgang neun Domkapitulare für Törring, der dadurch neuer Fürstbischof von Freising wurde. Max Prokop erhielt die Nachricht vom Wahlausgang am Abend des gleichen Tages in seinem Residenzschloss in Donaustauf. Als Max Prokop zwei Tage nach seiner Wahl in Freising eintraf, musste er nicht, wie im Vorjahr in Regensburg, mit seinem bisherigen Kanonikalhof vorlieb nehmen, sondern wurde nach Verleihung der Temporalien im Freisinger Dom feierlich in die Residenz geleitet, wo ihm die „herkomliche Pssess“ erteilt und die Schlüssel der Stadt übergeben wurden.

Der Bevorzugte Aufenthaltsort Max Prokops blieb während seiner gesamten Regierungszeit das im Markt Donaustauf gelegene gleichnamige „Residenzschloß“. In Freising waren die so genannten Kongrua des Bischofs im späten 18. Jahrhundert auf 15.000 Gulden festgesetzt worden. Davon hatte er unter anderem das Gehalt des Weihbischofs sowie die Kosten seiner Hofhaltung zu bestreiten. In jedem Fall dürften seine Einkünfte als Fürstbischof seine privaten Mittel noch weit überstiegen haben, denn sonderlich begütert war das jüngste Mitglied der Familie Törring-Jettenbach nicht. Die Dompräbenden in Regensburg und Freising, die seit 1775 bzw. seit 1787 durch die nicht näher zu beziffernden Bezüge aus den Propsteien in Straubing und Altötting ergänzt wurden, sicherten ihm einen angemessenen Lebensunterhalt. Nach Auskunft seines ältesten Bruders Norbert hatte Max Prokop vor seiner Erhebung zum Fürstbischof von Regensburg Anspruch auf 4.000 Gulden aus dem väterlichen Erbe, darüber hinaus stand ihm aus dem Nachlass seines 1776 verstorbenen Bruders Joseph Maximilian ein Anteil von 1.500 Gulden zu. In den Jahren 1786 bis 1789 bezog er aus der Kommunherrschaft Törring und Tengling jährliche Einkünfte in Höhe von 210 Gulden 40 Kreuzer und 2 Pfennige.

Zwei Tage nach seiner Wahl zum Bischof von Regensburg zelebrierte Max Prokop am 20. April 1787 in der Reichsstadt Regensburg die Frühmesse. Auf Weihnachten hielt er im Regensburger Dom das Hochamt. Im liturgischen Bereich bestand Törring nachdrücklich auf das angemessene Zeremoniell eines Bischofs. Beim Hochamt bekommt er künftig nicht nur die Assistenz eines Priesters, sondern auch zweier Diakone und Subdiakone. Inful und Bischofsstab sollen von zwei Chorvikaren getragen werden.

Auf die geistliche Leitung der Bistümer Freising und Regensburg und die Erfordernisse, die das bischöfliche Amt an ihn stellte, war Max Prokop durch seine seelsorgerische Tätigkeit als Pfarrer von Frontenhausen, seine fast 27jährige Mitarbeit und der Verwaltung der Diözesen Regensburg und Freising und nicht zuletzt durch sein Amt als Generalvisitator gut vorbereitet. Als Bischof nutzte er die Gelegenheit, um sich durch persönliche Visitationen ein Bild von dem innerkirchlichen Zustand des Bistums Regensburg zu machen. Darüber hinaus rief er den Diözesanklerus dazu auf, über etwaige Missstände in den Dekanaten und Pfarrsprengeln zu berichten und an das Ordinariat Verbesserungsvorschläge einzusenden. Seine besondere Aufmerksamkeit galt der Amts- und Lebensführung des Klerus, der Pfarrverwaltung und Seelsorgepraxis, der Liturgie sowie dem Kirchlichen- und dem Volksbrauchtum.

Der Tod des Fürstbischofs

Bereits im Februar 1787 hatte der kaiserliche Konkommissar in Regensburg die Vermutung ausgesprochen, dass Max Prokop von Törring-Jettenbach, sollte er Bischof von Regensburg werden, „menschlichem Anschein nach“ keine lange Regierungszeit erleben werde. Jedenfalls war Törring seit seiner Wahl zum Bischof im April 1787 in ärztlicher Behandlung. Seit dem Spätherbst 1789 verschlechterte sich der Gesundheitszustand des Fürstbischofs derart, dass das Domkapitel in Freising seine Regierungsfähigkeit in Frage stellte, und die Einsetzung eines Koadjutors erwog. Im Dezember 1789 rechnete niemand mehr mit einer Genesung; Brustwassersucht wurde diagnostiziert. Nachdem er die Sterbesakramente empfangen hatte, starb Max Prokop am 30. Dezember 1789. Als Todesursache wurde eine „überhand genommene Herzwassersucht“ festgestellt. Zwei Tage wurde der einbalsamierte Leichnam „auf das Paradebett, unter den gewöhnlichen Ceremonien und angeordneten Lesungen heiliger Messen, gelegt“. Die Beerdigung fand am 7. Januar 1790 statt. Max Prokop wurde im Regensburger Dom beigesetzt „zwischen den Statuen SS. Peter et Paul mitten im Hauptgang der Kürche“; die Grabstätte blieb unbezeichnet.

Trauerrede, für den „Hochwürdigsten Fürsten und Herrn, Herrn Maximilian Prokop, des heiligen römischen Reichs Fürsten, Bischofes zu Freising und Regensburg, Grafen zu Törring-Jettenbach, Herr auch Törring und Dengling, etc. etc. des hohen kurpfalzbayerischen Ritterordens St. Georgs Großkreuzherrn und Bischofes und Herrn zu Altötting etc. etc. Höchstseeligen Andenkens. Gehalten in der Kathedralkirche zu Regensburg, den 11. Januar 1790 von Adam Sebastian Spann, Lizentiat und Lehrer an dem Lyceum bei St. Paul in Regensburg.“

- Naturgemäß birgt die Quellengattung der Trauerrede oder der Leichenpredigt in sich die Gefahr, den Verstorbenen zu idealisieren. Die auszugsweise wiedergegebene Rede ist nicht frei von zeittypischen Topoi: Max Prokop philanthropische Motive werden ebenso betont wie das Humanitäts- und Bildungsideal der Aufklärung. Es bestätigt aber das in der Trauerrede gezeichnete Bild eines Bischofs mit hohem Amtsethos und eines engagierten Seelsorgers.

Am 30. Dezember 1789 starb der fähige Kirchenfürst von Regensburg und Freising erst 50jährig. Seine so viel versprechenden Reformen blieben im Ansatz stecken. [15]

Maximilian Prokop von Törring-Jettenbach (* 28. Oktober 1739 in München, Priesterweihe 3. Oktober 1762 für das Bistum Freising). Seit Oktober 1779 war er als Domkapitular (seit 1767; Domizellar bereits 1756) Offizial des Bistums Regensburg und Generalvisitator. Als Max Prokop am 20. April 1787 zum Bischof von Regensburg gewählt wurde (päpstliche Bestätigung der Wahl am 28.09.1787; Bischofsweihe am 28.10.1787 in Straubing St. Jakob) – seit 26.05. bzw. 15.09.1788 auch Bischof von Freising) er verstarb bereits am 30.12.1789. [16]


[1]  FREITAG Friedegund: Max Prokop von Törring-Jettenbach als Fürstbischof von Regensburg (1787-1789) und Freising (1788-1789). Beiträge zur Geschichte des Bistums Regensburg, Beiband 16, 2006.

[2]  KRICK, Ludwig Heinrich, Dr.: 212 Stammtafeln adeliger Familien denen geistliche Würdenträger des Bistums Passau entsprossen sind. Thürhaim, Tabelle A, Seite 403ff; Törring, Tabelle C, Seite 423.

- Wilhelm von PREY, Jahr 1742: Bayerische Adelsbeschreibung in 32 Bänden, in der Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek München, Cgm 2290, Törring Band 26-28, Leonhard Simpert, Bd. 28, Seite 206r.

- HAUSBERGER Karl: Geschichte des Bistums Regensburg, Band II: Vom Barock bis zur Gegenwart, Seite 34ff. Max Prokop Graf von Törring (1787 bis 1789).

[3]  Zum Hochstift Regensburg: Karl HAUSBERGER, Geschichte des Bistums Regensburg, 2 Bände, Regensburg 1989, Bd.1, 155-184.

[4]  Wilhelm von PREY, Jahr 1742, Bayerische Adelsbeschreibung in 32 Bänden, in der Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek München, Cgm 2290, Törring Bd. 26-28, Leonhard Simpert, Bd.28, Seite 206r.

- Wilhelm von PREY: Törring, Stammbaum des Leonhard Simpert, Cgm 2290, Band 28, S. 193 und 226, Leonhard Simpert S. 202, 206r.

[5]  Maximilian Joseph (I.) ging nach dem Tode († 1758) seiner ersten Gattin Franziska Augusta Antonia im Jahr 1759 eine zweite Ehe mit Maria Katharina Gräfin von Mamming (1725-1782) ein.  

[6]  Kirchenrechtlich war der Empfang der Priesterweihe grundsätzlich ab dem 24. Lebensjahr möglich.

[7]  Mit der Ahnenprobe musste Max Prokop seinen adeligen Nachweis erbringen. Als Graf hatte er mindestens 16 Nachweise einer höheren adeligen Verheiratung vorzuzeigen.

[8]  Die Inful ist eine päpstliche Ernennung und Auszeichnung für das gesamte Kloster und insbesondere für seinen Abt, der damit eingeschränkte Rechte und Pflichten eines Bischofs ausüben kann. Die Inful bedeutet liturgisch eine Mitra, die der Abt auf dem Kopf trägt, mit den beiden über die Schulter herabhängenden Zierbändern. Der infulierte Abt oder Prälat hat das Recht diese Mitra zu tragen.

[9]  C.J.M. KÖNIG: Dreimal Chorherrenstift Altötting. Zugleich ein Leitfaden durch Bayerische Diözesan- und Papstgeschichte, 1949.

[10]  ENGLBRECHT Jolanda: Drei Rosen für Bayern. Die Grafen zu Töerring von den Anfängen bis heute. W. Ludwig Verlag. 2. Auflage 1993, S. 345.

[11]  Joseph Maximilian II. heiratete 1754 Maria Antonia Freiin von Tricoca (1725-1769).

[12] Koadjutor: Beistand des Bischof der katholischen Kirche. Der Koadjutor besitzt, im Gegensatz zum Weihbischof, besondere Befugnisse und hat das Recht der Bischofsnachfolge.

[13]  Maximilian Joseph III. von Törring-Jettenbach (1747-1800), Sohn von Max Prokops Bruder Norbert Johann Graf von Törring-Jettenbach.

[14]  ENGLBRECHT Jolanda: Drei Rosen für Bayern. Die Grafen zu Töerring von den Anfängen bis heute. W. Ludwig Verlag. 2. Auflage 1993, Kleines Freisinger Welttheater – Max Prokops Wahl zum Freisinger Bischof, S. 344ff.

[15]  ENGLBRECHT Jolanda: Drei Rosen für Bayern. Die Grafen zu Töerring von den Anfängen bis heute. W. Ludwig Verlag. 2. Auflage 1993, S. 348f.

[16] Ammer Josef: Die personelle Zusammensetzung des Bischöflichen Konsitoriums Regensburg seit dem Bayerischen Konkordat von 1817, in: BGBR, Bd. 44, Regensburg 2010, S. 106.

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