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Lage

Im Herzen von Altbayern liegt der Landkreis Landshut. Er zieht sich rund 50 km von West nach Ost und ebenso von Nord nach Süd über das geologisch einheitliche Tertiärhügelland in Höhen von 367 bis 525 Meter über Normalnull. Das Hügelland wird von vielen Wasserläufen durchzogen: im Norden von der großen und kleinen Laaber, in der Mitte von der Isar, im Süden von der kleinen und großen Vils und der Bina. Diese fließen alle der Donau zu. Typisch ist der Wechsel von Wiesen, Feldern und kleinen Bauernwäldern auf den Kuppen der Hügel.

Der Landkreis Landshut besteht aus insgesamt 35 Gemeinden in denen ca. 150.000 Menschen wohnen. Die größeren Städte im Landkrei sind Rottenburg und Vilsbiburg gefolgt von den Märkten Ergolding, Altdorf und Essenbach. Die kreisfreie Stadt Landshut (ca. 60.000 Einwohner), Regierungshauptstadt von Niederbayern liegt mitten im Kreisgebiet. Im nördlichen Landkreis herrschen größere Dörfer vor, im südlichen Landkreis gibt es viele Weiler und Einöden.


Wappen Landkreis Landshut

Geschichte

Bauern in Landshut haben seit Jahrtausenden aus ursprünglicher Natur eine immer noch weithin intakte Kulturlandschaft geschaffen, wie es in kaum einem anderen Gebiet in Deutschland zu finden ist. Hiervon zeugen 66 Naturdenkmäler, vier Landschaftsschutzgebiete und acht geschützte Landschaftsbestandteile, ein Naturschutzgebiet von europaweiter Bedeutung (Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen) und zwei Naturschutz-Großprojekte (Moor- und Wiesenbrüter, Trockenbiotop).

Dass der heutige Landkreis Landshut über Jahrtausende eine der am dichtesten besiedelten Gegenden Mitteleuropas war, ist auf die Bauern zurückzuführen. Die ersten Bauern (Linienbandkeramiker) wanderten um 5600 v. Chr. ein. Sie besetzten die Lössböden auf den Hochterrassen der Flüsse. Dass der Landkreis Landshut zu den archäologischen am besten erforschten Gebieten Europas zählt, ist auf diese frühe Besiedlung zurückzuführen. Ein Originalboden eines Dorfes der Linienbandkeramiker (5700 bis 5000 v. Chr.) ist in Altdorf erhalten. Zeugnisse der florierenden Landwirtschaft der Jungsteinzeit wie Getreide-Vorratsgruben und Körner und Erbsen, Einkorn und Emmer wurden in jeder Gemeinde entdeckt. Bei Viecht wurde ein aus Holz errichteter Rundbau, ein Sonnen-Tempel, datiert um 4800 v. Chr. aufgefunden. Bei Altheim wurde eine Jungsteinzeit-Festung entdeckt, nach der die Altheimer Kultur (3800 bis 3200 v. Chr.) benannt wurde. Bei Ergolding fanden Archäologen Hinweise für die älteste Nutzung von Pferden in Süddeutschland (Zaumzeug-Teile). Aus Hügelgräbern wurden an vielen Orten im Landkreis großartige Zeugnisse der Kunst einheimischer Bronzeschmiede (ab 2300 v. Chr.) geborgen. Bei Duniwand oder Schlossberg wurden während der Urnenfelderzeit (1300 bis 750 v. Chr.) große Fluchtburgen angelegt, deren Spuren noch erhalten sind. Ein prächtiges Kollier aus rund 500 Bernstein-Perlen, mit dem eine Fürstin der Hallstatt-Zeit (750 bis 450 v. Chr.) in einer Talaue in Niedererlbach bestattet wurde, ist eines der wertvollsten frühkeltischen Funde aus dem Landkreis. Eine ganze Kette ihrer berühmten Viereckschanzen errichteten die Kelten im Landkreis. Ein aus Essenbach kompletter römischer Ziegelbrennofen steht heute in einem Museum außerhalb des Landkreises.

Von den aus der Völkerwanderungszeit stammenden Bajuwarengräber sind heute so viele erforscht, dass sogar eine gesicherte Aussage möglich ist, über die Entstehung der Bayern. Durch die in den Reihengräbern im Landkreis (Altheim, Ergolding, Altdorf und Viecht) stammenden Funde von verschiedenen Schmuckstückformen der zahlreichen Germanenstämme unterschiedlichster Herkunft , lässt sich deutlich ablesen wie sich der charakteristisch bajuwarische Stil entwickelte und damit die ungebrochene Staatstradition der Bayern begann.


Baudenkmäler

In Urkunden wurden im 8. Jahrhundert (erstmals 773 n. Chr.) sechs Orte aus dem Landkreis genannt. Besonders die Heimatmuseen in Altdorf, Ergoldsbach und Essenbach dokumentieren diese frühe Geschichte des Landkreises. Die untere Denkmalschutzbehörde im Landkreis betreut rund 1.300 Baudenkmäler. Dies sind die mächtigen Wehrburgen (z.B. Schlösser in Kronwinkl, Bruckberg, Hofberg bei Oberköllnbach) und barocke Schlossanlagen des landsässigen Adels (z.B. Neufraunhofen Kapfing, Ast, Hohentann, Weihenstephan) bis zu ursprünglichen Bauernhäusern wie z.B. sechs Hafneranwesen in Bödldorf (Kröninger Geschirr, beste Dokumentation dieses landwirtschaftlichen Nebenerwerbs im Heimatmuseum in Vilsbiburg) oder ein kürzliches restauriertes Kleinbauernanwesen aus dem 17. Jahrhundert in Wifling.

Unter den sakralen Baudenkmälern - im Landkreis Landshut gibt es über 300 Kirchen - finden sich kunsthistorische Raritäten aus allen Epochen: schlichte romanische Kirchen (z.B. in Berndorf), gotische Gotteshäuser (z.B. in Geisenhausen), Barock- und Rokokokirchen mit aufwändiger Ausstattung, z.B. Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt in Heiligenbrunn bei Hohenthann oder Dreifaltigkeitskirche bei Aham und als ganz außergewöhnlich die Dorfkirche von Dietelskirchen in Jugendstil.

Im Landkreis Landshut gibt es eine Reihe von bemerkenswerter Wallfahrtskirchen. Eine typisch bäuerliche Kirche ist die Kirche in Oberrotterbach bei Rottenburg (um 1750) die dem Heiligen Leonhard gewidmet ist. Die wenig bekannte, aber in der Umgebung populären Heiligen Korona ist in Koppenwal bei Rottenburg eine Kirche geweiht. Eine aktive Wallfahrtskirche, dem Hl. Salvator geweiht, mit einem sehenswerten Deckenfresko von 1769 findet man in Binabiburg. Im Chor der Dorfkirche St. Maria in Herrngiersdorf bei Rottenburg steht ein strahlender Akanthusaltar, der 1701 in Landshut geschnitzt wurde. In der sehenswerten Kapelle im Schloss Aham liegt der berühmte Refromer Maximilian Joseph von Montegelas (1759 bis 1838) begraben.